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Donauwanderfahrt von Ingolstadt nach Wien

Ostern? da geht es natürlich wieder auf die Donau. Diesmal etwas weiter oben, ab Ingolstadt. Die Anreise am letzten Schultag vor den Osterferien zog sich in die Länge, aber gegen 23 Uhr waren wir auch endlich beim Ruderclub in Ingolstadt angekommen und wurden trotz der späten Stunde noch von einem Ruderkameraden begrüßt.
Am nächsten Morgen kam dann noch Martina mit dem Zug an, so daß die Mannschaft vollständig war.
(Teilnehmer: Martina, Norina, Anne, Jörg, Niklas, Curt, Jan, Christian, Stefan)

Während sich die Mannschaft auf den Weg nach Kelheim (natürlich mit Zwischenstop im Kloster Weltenburg machte), brachte der VL den Bootshänger ans Ziel in Wien. Am späten Abend lief ihm dann in Kelheim wieder seine Mannschaft über den Weg, gerade auf dem Sprung das Kelheimer Nachtleben zu erkunden (kleiner Scherz...). Die “Besichtigung” von Weltenburg war wohl etwas länger ausgefallen, so daß für die offiziellen Kelheimer Sehenswürdigkeiten nicht mehr viel Zeit blieb.

Die Kurzetappe am nächsten Tag bis Regensburg ließ dafür umso mehr Zeit, so dass uns Norinna die touristischen Highlights präsentieren konnte.
Allerdings bekam der VL im Angesicht der Parkplatzsituation in Regensburg eine leichte Krise und die verschiedenen Stufen des Parkverbots gaben uns einige Rätsel auf.
“Die” Sehenswürdigkeit war natürlich die steinerne Brücke, insbesondere da wir morgen da durch rudern mußten. Die Obleute beäugten die engen Bögen und die starke Strömung mit gemischten Gefühlen.
Der Abend wurde auf der Terasse des Regensburger Ruderclubs ausklingen gelassen.

Am nächstem Morgen bereitete die Durchfahrt durch die Regensburger Schleuse dem Vierer mehr Probleme als die steinerne Brücke. Beim Anlegen vor der Schleuse sollte man auch ein bißchen darauf achten, ob das Wehr und die Bootsgasse vielleicht eine Seitenströmung erzeugen.
Hinter Regensburg läuft der Fluss an den Hängen des bayrischen Waldes entlang. Vorbei an der Walhalla (einer griechischen Tempelkopie) ruderten wir nach Straubing.
Der Club in Straubing liegt leider direkt hinter einer Schleuse. Der Zweier schaffte es gerade noch als letztes in die Schleuse zu sprinten,bevor sie sich schloß. Der Vierer kam etwas später und mußte warten. Dafür war das Abendessen fertig als der Vierer endlich anlegte.

Das nächste Ziel hieß Deggendorf. Der Gegenwind der Vortage beglückte uns auch diesmal, allerdings noch versüßt durch den einen oder anderen Sprühregen. Der Vierer war so stolz, daß er endlich einmal dem Zweier wegfahren konnte, bis die große Welle kam. In einer Kreuzwelle von einem Berg- und einem Talfahrer übernahmen sie soviel Wasser, dass sie anlegen mußten und ausschöpfen. Die Stimmung verbesserte sich nicht gerade, als der Zweier mit ein paar höhnischen Bemerkungen vorbeifuhr.
Die Stadtbesichtung unter Leitung von Jan wurde noch mit einer kleinen Bergtour abgerundet.

Mit 74km stand nun die längste Etappe der Fahrt an. Außerdem wollten wir noch nach 69km Passau besichtigen. Es lief auch alles gut bis der Zweier bei der Ausfahrt aus der Passauer Schleuse in übelste Kreuwellen geriet, 2 Rundfahrer, 3 Motorboote und kein Platz zum ausweichen. Kommentar des VL: Wenigstens hat es nicht den Vierer erwischt, sondern uns. Beim Abbiegemannöver in die Ilz mußten wir dann noch einer Schubeinheit ausweichen, aber schließlich legten wir ca. 1 km oberhalb der Mündung an und machten uns auf zur Stadtbesichtigung. Im Gegensatz zu Reyk vor 2 Jahren hatte Jörg sich vorbereitet und wußte das es in Passau eine Festung gibt, der anschließende Dombesuch fiel aus, da wir für den Ostergottesdienst doch nicht ganz passend gekleidet waren.
Nach knapp 3 Stunden in Passau ging es noch 15km weiter nach Obernzell. Wir legten im Yachthafen an nahmen unsere Boote heraus und stürmten die örtliche Pizzeria. Nachdem wir nach einer halben Stunde noch nicht einmal die Bestellung aufgeben konnten (so schlecht haben wir uns wirklich nicht benommen), verließen wir dieses gastliche Haus und bekamen glücklicherweise in der Gaststätte unser Pension noch etwas zu essen.

Am nächsten Morgen ging es durch den beeindruckenden Gebirgsdurchbruch rund um die Schlögener Schlinge. Dieses Jahr bei strahlendem Sonnenschein und mit wenig Gegenwind. Die letzten paar Kilometer nach der zweiten Schleuse gingen dann wieder durch Flachland.
Direkt am Ziel in Ottensheim benutzten wir dann die Umtragestelle mit Bootswagen. Am Steg des Landesleistungszentrums von Oberösterreich nahmen wir unsere Boote heraus und wanderten zum Bootshaus des WSV Ottensheim (was im nachhinein auch gut war, da deren Steg, wegen des niedrigen Wasserstandes fast trocken lag.).
Die abendliche Stadtbesichtigung fiel etwas kürzer aus und beschränkte sich im wesentlichen auf eine Kneipe.

Auf der nächsten Etappe ruderten wir zunächst durch Linz, vorbei an der Mündung der Enns. Hinter Linz rudert man komplett durch eine große Ebene, ein bißchen eintönig und wenig Strömung, aber dafür waren es heute auch nur 50km. Gegen Mittag hielt uns eine Schleuse noch ein bißchen auf, aber dafür schleusten wir am Ziel in Wallsee ohne Probleme.
Der Landdienst empfing uns am Steg des örtlichen Ruderclubs und nachdem wir unsere Boote vor ein paar “Dorfdeppen” in Sicherheit gebracht hatten, ging es zu unserem Quartier bei den Pfadfindern.
Das Haus war nicht umwerfend, wie immer, aber für Wanderruderer reicht es. Unseren AH Christian hatten wir vorsorglich in einer Pension einquartiert.
Unseren Ruderern fehlte allerdings, angesichts der als Dekoration an der Wand hängenden Sprüche ein bißchen der Respekt vor christlichen Pfadpfindern.

Auf der folgenden Etappe nach Melk hatten wir den einzigen richtigen Regen der Fahrt. Den Gebirgsdurchbruch hinter Wallsee ruderten wir bei verdächtig kräftigen Schiebewind. Als wir schließlich die Schleuse erreichten brach ein Gewitter mit Regen und Hagel über uns herein. Nach Ende der Schleusung schien dann schon wieder die Sonne, so daß wir weiterrudern konnten.
Hinter Schleuse wird das Tal breit und man sieht nach einigen Kilometern schon von weitem das Kloster Melk.
Normalerweise legt man beim Ruderclub in einem Altarm an. Dieser war aber wegen des Hochwassers völlig versandet und unbenutzbar. Die alternative Anlege im Hafen des österreichischen Bundesheeres wurde nur durch einen Bagger erschwert der mitten im Weg lag.
Sofort nach dem Anlegen ging es erst mal zum Kloster Melk, leider waren wir zu spät und konnten es nur noch von außen ansehen. Fremdenführer Curt war aber immerhin vorbereitet und konnte einiges über das Kloster berichten. Auf dem Rückweg durch den Ort Melk machten wir noch in einer Gaststätte Station, bevor wir uns zum Abendessen in den Ruderclub begaben.
Dieser war auch vom Hochwasser beschädigt, unter anderem hatten die Toiletten und die Duschen keine Türen mehr. Wir schliefen im Kraftraum, da gab es sogar eine funktionierende Heizung. Der große Ofen im Saal hatte leider das Hochwasser nicht überstanden.

Am heutigen Tag stand der letzte große Gebirgsdurchbruch an. Hinter Melk verengte sich die Donau wieder und die Berge bildeten ein sehenswertes Engtal. Bis zur halben Strecke mit 36km flogen wir mit guter Strömung dahin. Dahinter erstreckten sich dann leider 20km Stausee in völligem Flachland.
Die Strecke zog sich in die Länge. Allerdings wurden wir einigermaßen zügig geschleust und die letzten Kilometer half die Strömung wieder mit.
Am Abzweig in die große Tulln (an der der Ruderclub liegt) lagen wieder Bagger im Weg, aber wir kamen an ihnen vorbei zum Bootshaus.
Da es noch recht früh war entschlossen wir uns noch zu einer Stadtbesichtigung (natürlich inklusive Eisdiele).
Am Abend präsentierten wir, diesmal vor recht großem Publikum, für Firma Baumgarten unsere Ruderboote.

Die letzte Etappe führte uns über nur 35km, vorbei an den Höhenzügen des Wienerwalds direkt nach Wien. Die Anlege beim Ruderclub Donauhort war diesmal ziemlich harmlos, wenig Wasser und wenig Strömung machten das normalerweise recht gefährliche Anlegemannöver zum Kinderspiel.
Am Nachmittag ging es jetzt sofort in die Innenstadt zur Stadtbesichtigung. Diesmal war der VL selbst der Fremdenführer. Neben Foltermuseum und Aquarium ging es durch die Hofburg, vorbei an der Oper, dem Hoftheater und dem Rathaus zum Stephansdom. Als Abschluß stand dann noch das Hunertwasserhaus an.
Der Abend wurde dann im Heurigen-Lokal ausklingen gelassen, wobei der erste Heurige nicht ganz den Geschmack der Mannschaft traf, aber wir fanden danach in einer kleinen Seitenstrasse noch einen besseren.

Der folgende Tag stand auch noch im Zeichen der Stadtbesichtigung, zunächst wurden aber die Boote geputzt und verladen, während Norinna und Niklas, das defekte Hängerrad wechselte (Nagel im Reifen).
Die Besichtigung von Schloß Schönnbrunn wurde auf den Park beschränkt, da die Touristenmassen eine Innenbesichtigung nicht verlockend erschienen ließen. Dafür fand das Gartenlabyrinth wieder viel Zuspruch. Es gab sogar zwei neu angelegte zusätzliche Labyrinthe, die mit allerlei technischen Schnickschnack für Belustigung sorgten.
Nach dem wir von der Gloriette den Blick über Wien genoßen hatten, wurde das folgende Programm umgestellt. Auf Grund der großen Hitze entschloßen wir uns für eine südländische Strandparty.
Einige Einkäufe und einen endlosen Fußmarsch zur Donauinsel später (rüberschwimmen wäre schneller gegangen) fanden wir uns am Ufer der neuen Donau wieder.
Ein paar Passanten und einige Angler beäugten ein bißchen mißtrauisch das Treiben am Ufer, speziell auch die mehr oder weniger freiwilligen Badeeinlagen einiger Teilnehmer (die Steine waren rutschig). Am frühen Abend marschierten wir zurück zum Club (800m Luftlinie, 4 km laufen).
Nun stand noch der Besuch auf dem Wiener Prater mit der obligatorischen Riesenradfahrt an. Gegen 23 Uhr fanden wir auf dem Rückweg vom Prater sogar noch eine Pizzeria, die extra für uns noch mal aufmachte, sodaß wir nicht hungrig ins Bett fallen mußten.

Bei miesem Regenwetter machten wir uns am nächsten Tag auf die 1100km Rückreise per Auto. Bloß gut das wir im Boot die ganze Fahrt über kein solches Wetter hatten.

Fazit eine gelungene Osterfahrt, trotz vieler “Neuer”. Nächstes Jahr denken wir über die Fortsetzung von Wien nach Mohacs nach.

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