28.05.2025 bis 01.06.2025
02.06.2025

Warthe Marathon Mai 2025

Warthe von Kolo nach Gorzow

Die härteste Tour im Frühjahr 392 km in vier Rudertagen stand wieder an. Wegen einigen gesundheitlich bedingten Ausfällen wieder nur 8 Ruderer, aber dafür mit deutlich verjüngter Mannschaft, drei Schüler und ein Student. Mittwoch vor Himmelfahrt ging es mit dem Auto 400 km nach Kolo an der oberen Warthe. Die Autobahn war relativ frei, so dass wir am frühen Abend ankamen und in unser Hotel eincheckten. Abendessen war OK, Frühstück war sehr gut.

Beim Start am Morgen, an unser üblichen Einsatzstelle fiel schon auf, dass der Wasserstand nicht so doll war. Zwar nur vereinzelte Sandbänke im Fluss, aber es fehlte mindestens ein halber Meter zum üblichen Wasserstand. Die Feiertage lagen dieses Jahr spät, so dass wir rund 2 Wochen später unterwegs waren als sonst. Geringere Strömung war jedoch unser kleineres Problem, der Gegenwind mit bis zu 6 Beaufort das deutlich unangenehmere. Die Warthe fließt hier durch eine, durchaus reizvolle offene Auenlandschaft mit nur vereinzelten Baumgruppen. Da ist Gegenwind nicht so hilfreich. Immerhin war es warm und sonnig. Am späten Nachmittag hatten wird die 92 km bis Pyzdry geschafft. Beim örtlichen Yachthafen nahmen wir die Boote heraus. Leider war unser übliches Quartier beim Obstbauern dieses Jahr bereits belegt, so dass uns der Landdienst zu einem Autohof in 3 km Entfernung bringen musste. Sehr schöne Zimmer und der Chef begleitete uns zum örtlichen Restaurant und übersetzte die Speisekarte. Wirklich eine schöne Alternative zum Obstbauern.

Der nächste Tag begann mit ein paar vereinzelten Schauern und bedecktem Himmel, aber dafür nur noch 1-2 Beaufort Gegenwind. Da es weiter warm war, blieben die Regenjacken meist im Beutel. Aber 111 km ziehen sich hin, besonders wenn die Strömung nachlässt. Die Ruderstrecke ging hier über weite Strecken durch Auwälder, deutlich weniger offene Landschaft. Am Ufer sind nur wenige Ortschaften, pure Natur und Einsamkeit. Wir erreichten unser Ziel in Posen am frühen Abend. Statt der Anlege beim Ruderclub ruderten wir weiter zum “Alten Hafen”. Hier gabe es sogar freie Stege an denen wir anlegen konnten. Unsere Luxus- Appartements waren nur 500m entfernt. Der Landdienst hatte eingekauft und gekocht, so dass wir dieses Mal nicht auf die Jagd nach einem Restaurant gehen mussten. Posen ist Party-Town, da ist es nicht so einfach Freitag Abend eine Platz für eine Gruppe zu bekommen.

Die dritte Etappe heraus aus Posen ging zunächst wieder durch die totale Einsamkeit, viel Wald, vereinzelt mal ein Dorf. Das Wetter war weiter sehr warm, Wind fehlte fast vollständig. Gegen Ende wird die Landschaft dann wieder offener, weniger Wald mehr Auenlandschaft. Nach 11 Stunden und 107 km erreichten wir den Fähranleger von Stary Zatom. Nahmen unsere Boote aus dem Wasser und gingen zu unserem Agroturistica. Das Abendessen war üppig wie immer. Ein sehr schönes Quartier.

Der letzte Rudertag war nur 80 km bis Gorzow. Unterwegs ging es wieder durch totale Einsamkeit. Bei Skwierzyna stand der Landdienst wieder mit Eis am Ufer, um die Mannschaft für die letzten Kilometer zu motivieren. Am frühen Nachmittag erreichten die Boote das Ziel. Das Aussetzen war dieses Mal noch einfach als sonst, gewaltige Sandbänke boten sich an. Ein Vorteil des niedrigen Wasserstands. Die Rückreise von eigentlich nur 190km wurde wieder etwas länger, dank der kaputten Grenzbrücke in Küstrin, blieb uns nur Frankfurt als Grenzübergang und hier suchte die Bundespolizei ziemlich ineffektiv nach Asylanten, was zu einem gewaltigen Stau führte.

Vielleicht beim nächsten Mal wieder etwas mehr Teilnehmer. Wer Marathon- Ambitionen hat nimmt das als Trainingstrecke, wer mal etwas härter wanderrudern möchte für den ist es eine tolle Wanderfahrt.