Berliner Innenstadtfahrt 2025
Fahrt durch die Berliner Innenstadt 2025
Einmal im Jahr wird die gesperrte Strecke in der Berliner Innenstadt für Ruderer und Kanuten freigegeben. Normalerweise an einem Samstag im Mai, aber da im September 2025 das Deutsche Wanderrudertreffen in Berlin stattfindet, wurde das ganze auf das zweite Septemberwochenende verschoben. Für uns war das ziemlich ärgerlich, da die Stadtdurchfahrt normalerweise unsere größte Veranstaltung darstellt. Da wir natürlich nicht zum Wanderrudertreffen in direkte Konkurrenz treten wollten, war es dieses Mal eine eher kleine Veranstaltung. Drei Vierer, ein Fünfer und unsere Barke waren unterwegs. Gäste waren nicht im großen Stil eingeladen worden.
Freitag ging es über den Teltowkanal zur RG Wiking in Neukölln. 10 Leute übernachteten hier, der Rest zog ein Hotel, oder das eigene Bett vor.
Am Samstag ging es um 8 Uhr aufs Wasser. Kurz nach 9 Uhr erreichten wir die Sperrstrecke an der Oberbaumbrücke. Von hier geht es weiter durch die Mühlendammschleuse, vorbei an der Museumsinsel, Stadtschloss, Berliner Dom, Altem Museum, dann durch das Regierungsviertel (Reichstag, Kanzleramt, Schloß Bellevue). Danach weiter durch den Tiergarten bis zur Mündung des Landwehrkanals. Hier gab es an der Tiergartenschleuse eine längere Wartezeit. Die Kammer ist klein und die einfahrenden Ruderer stellten sich nicht immer sehr geschickt an, so dass die Kammer häufig nur halbvoll war. Nun passierten wir den Zoo und die Nationalgalerie und weiter nach Kreuzberg vorbei am Verkehrsmuseum und unter der Hochbahn zum Urbanhafen. Über den Neuköllner Schifffahrtskanal und die Schleuse Neukölln erreichten wir wieder die RG Wiking.
Am Sonntag wollten wir dann noch unseren Pokal (Winsauerpreis) als erfolgreichster Wanderruderverein Deutschlands (Mittelgroße Vereine) beim Festakt des Deutschen Ruderverbands in Rathaus Treptow abholen. Wir ruderten natürlich mit der Barke zum Rathaus. Leider wurde uns der Eintritt verweigert, da nur 2 Leute in den Saal sollten. Unser Vorschlag, dass der Rest ja im Foyer warten könnte, wurde rüde abgelehnt. “So nach dem Motto die können ja draußen im Regen warten”.
Daraufhin verliessen wir diese gastliche Veranstaltung unter Protest. Damit ist der Tiefpunkt für diese Veranstaltung wohl erreicht.
Das Rückrudern nach Stahnsdorf war dann angenehmer als erwartet. Die Wolken rissen auf und zum Schluß kam sogar die Sonne raus.
Ein paar Bemerkungen zu den Unstimmigkeiten mit dem DRV- Wanderrudertreffen.
Die Veranstalter waren sichtlich genervt über nur 270 angemeldete Teilnehmer und 800 Ruderer die diese Veranstaltung ignorierten und lieber nur die Stadtdurchfahrt ohne Wanderrudertreffen machten. Wäre ich sicher an ihrer Stelle auch gewesen!
Sie müssen sich aber auch fragen lassen, welcher Berliner/Brandenburger Ruderer für das Rudern auf einer Heimatstrecke mit eigenem Bootsmaterial 110 Euro ausgeben möchte. Darin ist ein Tag rudern und ein Abendessen inkludiert, keine Übernachtung, kein Frühstück.
Selbst für einen Gastruderer ist es einfacher, sich Boote für 5-10 Euro/Bootsplatz auszuleihen und sich ein schönes Restaurant zu suchen. Natürlich fehlt dann das Gemeinschafterlebnis des Festzelts am Samstagabend, aber den meisten ist das anscheinend keine 100 Euro wert.
Wir wissen, dass bei der Ausrichtung des WRT hohe Kosten und sehr viel Arbeit anfallen, aber augenscheinlich gibt es nur noch einen sehr kleinen Kreis von Leuten, die eine solche Veranstaltung in dieser Form besuchen möchten. Nicht verwunderlich ist es daher, dass es für 2026 bisher keinen Verein gibt, der das WRT ausrichten möchte.
Nach unseren Informationen war übrigens die vollkommen chaotische Anmeldeprozedur für das WRT 2025 in der Verantwortung des Deutschen Ruderverbands, nicht in der des Veranstalters. Eine Anmeldung war nach DRV Infos (Webseite) ab dem 12. Juni möglich !!!
Kleines Schmankerl nebenher: Die Anmeldungen für DRV/Gemeinschafts- Wanderfahrten sollen (nach DRV) bis spätestens Ende November des Vorjahres freigeschaltet werden. Das ist auch durchaus sinnvoll, da dann viele Ruderer ihre Planungen und Urlaubsanmeldungen für das Folgejahr machen.