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1. August, 11. Rudertag, wir erleiden Schiffbruch
Heute ging es zunächst mal wieder durch ein Rohr, dann über einige kleinere Seen. Aber selbst hier blies der Wind uns schon in bedenklicher Stärke entgegen. Nach 10 Kilometern war dann zunächst einmal Schluß. Wir  retteten uns aus zwei Meter hohen Wellen in eine friedliche, windgeschützte Bucht einer kleinen Insel. Als echter Robinson umrundete Stefan zunächst mal die Insel um zu gucken wie es weitergehen könnte.
Als dann noch ein  Regenschauer auf die Insel zuzog holten wir schnell ein Zelt aus den Booten und stellten uns unter.
Nach dem der Schauer vorbei war, legte sich der Wind etwas, so daß wir uns entschlossen weiter zu fahren. An der nächsten  Landzunge war dann aber endgültig Schluß. Die See-Gig schaffte es noch gerade so um die Ecke zu kommen, der E-Vierer brach direkt vor dem Kap ab.
Während Stefan mit der See-Gig ein paar hundert Meter hinter der Landzunge an  einem Kiesstrand, der notdürftig durch eine kleine Steinmole geschützt war anlegte, hatte sich Martina mit ihrem E-Zweier an den Steg einer Hütte direkt an der Ecke gerettet, daß Wasser stand im Boot bis fast an die Rollbahnen.
Stefan erreichte zu Fuß den Steg gerade als der Besitzer des Steges zusammen mit Martina per Motorboot nach ihm suchen wollte. Im einsetzenden Platzregen gelang es dann den Zweier auf den Steg zu hieven (der Steg war 1,5m über dem  Wasser, trotzdem wurde er ständig von Wellen überspült.). Dann ging es mit allen zum anderen Boot, um es aus dem Wasser zu heben. Der hilfsbereite Finne immer mit dabei.
Danach durften wir uns in der Sauna aufwärmen und unser  Gastgeber brachte uns Bademäntel, falls wir keine trockenen Sachen mehr hätten. Seine Äußerung, wenn wir wieder aufgewärmt seien, sollten wir zum Haupthaus kommen zum Abendessen, stieß auf ungläubiges Staunen. Wir zweifelten an  unseren Englischkenntnissen, daß konnte nicht sein ernst sein. Welcher Mensch lädt ein paar dahergelaufene Wanderruderer zum Essen ein?
Das Haus zu dem wir dann hoch liefen war eine gigantisches Blockhaus mit großer Terasse und  riesiger Fensterfront. Außen ein überdachter Eßplatz mit Grill, im Wohnzimmer eine amerikanische Küche und mitten im Raum ein Kamin. Dieses Haus war der pure Luxus und hätte auch im Millionärsviertel an der Cote d´Azur Aufsehen  erregt.
Der Hausherr, nebst Frau und zwei Töchtern war gerade dabei das Abendessen zu bereiten und bot Martina und Stefan zunächst Wein an. (Wein! hat jemand eine Ahnung was Alkohol in Finnland kostet). Also wurde zunächst  jemand zum Boot geschickt um eine Flasche von unserem Wein zu holen.
Das Abendessen war vom allerfeinsten. Die Familie hatte eigentlich draußen grillen wollen, aber wegen des Wetters davon Abstand genommen. Wir konnten  wenigstens mit unserem Grundnahrungsmittel “Roter Grütze” für den Nachtisch sorgen, diesmal sogar aus einer Schlüssel und nicht direkt aus der Alu-Tüte. Die Erwachsenen bekamen dann noch einen Kümmerling aus Fahrtenbeständen.
Nachdem uns unser Gastgeber stolz sein Haus gezeigt hatte (Holzstämme aus 500 Jahre alten Bäume, Türschlösser aus Schmiedeeisen im Stil des Mittelalters, dazu aber einen modernen Fernseher und eine supermoderne amerikanische Küche)  teilte er die Schlafplätze zu. Niklas und Philipp bekamen das Nebenzimmer der Sauna, wo ein Schlafsofa stand, Kilian + Reyk bekamen zwei Betten auf dem Dachboden und Martina und Stefan ein Gästezimmer.

 2. August, 12. Rudertag, Schleuse bei Valamo
Nach dem Frühstück zusammen mit unseren finnischen Gastgebern, wurde überlegt, wie man weiterkommen könnte, der Wind stand unverändert stark aus der gleichen Richtung.
Zunächst  wurde die “Geirangerfjord” quer über die Halbinsel zur derBucht umgetragen, in der die “Saimaa” lag. Dann wurde die “Geirangerfjord”, nur besetzt mit Martina und Kilian und ohne Gepäck mit einem Wasserscooter über die offene Fläche  geschleppt. Als nächstes fuhr unser finnischer Gastgeber unser gesamtes Gepäck über die windige Fläche und als leztes startete die Saimaa, um aus eigener Kraft die Strecke zu schaffen.
Wer schon einmal probiert hat am Hiddenseer  Sandstrand bei Brandung abzulegen, kann sich vorstellen, was es heißt dies an einem Steinstrand zu probieren.
Nach 3 Kilometern waren wir wieder alle glücklich vereint und verabschiedeten uns von unserem finnischen Helfer.
Der Rest der Strecke ging über einen ewig langen, aber recht schmalen See mit gutem Schiebewind. Kurz vor der Schleusentreppe von Varistaipale erwischte uns dann aber ein heftiger Regen. Kurze Zeit später, als wir vor der  Schleusentreppe lagen, kam aber wieder die Sonne heraus. Das reinste “Aprilwetter”.
Die Schleusentreppe von Varistaipale besteht aus 4, sehr urtümlichen Kammern. Nach etwas über einer Stunde waren wir oben. Nach weiteren 3  Kilometern folgte nun die zweite Schleusentreppe (nur 2 Schleusen). Hier war aber zunächst Schluß. Die Schleuse war defekt und der anwesende Schleusenwart machte nicht den Eindruck, daß es bald weitergehen würde. Daraufhin wurden  die Zelte aufgebaut und das Abendessen gekocht. Pünktlich als das Essen fertig war, ging auch die Schleuse wieder.
Da es inzwischen gegen 22 Uhr war, beschloßen wir nicht mehr weiterzufahren. Bis zum Kloster wären es zwar nur  noch 10 km gewesen, aber in der einsetzenden Dunkelheit wollten wir uns unseren Weg durch das Inselwirrwarr nun doch nicht suchen.

3. August, 13. Rudertag, Valamo-Karvio
Zum Frühstück gab es heute lediglich eine Scheibe  Knäckebrot pro Mann (vor einem Buffet sollte man ein bißchen hungern!). Nach kurzer Ruderstrecke kamen wir beim orthodoxen Kloster Valamo an.
Da die Klosterführungen nur auf Finnisch waren, übernahm Stefan notdürftig die  Führung. Klosterkirche, Klostermuseum und Bilderaustellung wurden abgehakt bevor wir uns aufs Mittagsbuffet stürzten. Da wir glücklicherweise mit einem Familienticket durchkamen (2 Eltern und beliebige Anzahl Kinder) war es noch  nicht einmal teuer. Das Buffet war zwar nicht so luxiorös, wie auf der Fähre, aber bis auf Reyk schmeckte es allen.
Am frühen Nachmittag machten wir uns daran noch ein paar Kilometer zu rudern. Die vollen Bäuche machten das  Rudern nicht gerade leichter, so daß nach Mehrheitsentscheid die Ruderstrecke nach 30 km schon am Campingplatz in Karvio abgebrochen wurde.
Hier nahmen wir uns zwei Hütten, probierten noch ein wenig unsere Vorräte aufzufüllen,  der Supermarkt hatte leider schon zu, angelten ein wenig. Zu guter Letzt beteiligten sich die Kilian und Stefan noch an einem Wildschweinessen auf dem Campingplatz (werden die eigentlich nie satt?).

 4. August, 14. Rudertag, einsamer Strand auf irgendeiner Insel
Zunächst galt es einen großen See den Kermajärvi zu überqueren. Bei nur leichten Gegenwind gelang das trotz der gigantischen Ausmaße des Sees ziemlich gut.  Danach ging es wieder in kleine See. Zunächst galt es aber zwei finnische Autmatikschleusen zu überwinden. Das Problem war hauptsächlich, daß die danebenliegenden “Wehre” teilweise nicht als solche zu erkennen waren und für  eigenartige Strömungen mitten auf dem See sorgten.
Danach stand mitten im See eine Ampel. Wenn man an der zugehörigen “Klospülung” zog schaltete sie auf Grün. Damit wollten die Finnen verhindern, daß auf der folgenden, sehr  engen Strömungstrecke Gegenverkehr auftrat. Das wäre auch wirklich nicht sehr gut gewesen. Die folgenden Seen und die dazwischenliegenden grabenförmigen Verbindungen strömten teilweise mit 4-5 km/h, glücklicherweise mit uns.
Am  späten Abend wollten wir es dann ein wenig zu einfach machen. Die Mannschaft war der Meinung: “Warum denn den Umweg über die Fahrrinne nehmen, daß können wir doch super abkürzen.”
Auf der Karte sah das auch richtig gut aus. Nur  fehlte leider das Detail, daß in dieser Durchfahrt ein dichtes Schilffeld lag, also was tun? Zurück? Kommt nicht in Frage! (“Vorwärts immer, rückwärts nimmer” von dem war doch gleich das Zitat?) Also stakten wir uns mit den Skulls  durch ein dichtes, einen Kilometer langes Schilffeld, bevor wir endlich wieder offenes Wasser erreichten. Glücklicherweise kamen wir genau an dem Strand heraus, den der VL für das Quartier vorgesehen hatte. Es wurde auch höchste  Zeit, denn hinter uns zogen sich dichte Gewitterwolken zusammen.
Das Unwetter verschonte uns glücklicherweise, so daß wir am Abend noch am Lagerfeuer sitzen konnten und vergeblich versuchen Reyk ein wenig Englisch beizubringen.

5. August, 15. Rudertag, “Hüttensiedlung” vor Savonranta
Das Wecken wurde zunächst verschoben, da schwerer Landregen auf die Zelte niederging. Das Frühstück wurde im Zelt gemacht. Gegen 13 Uhr ging es dann bei leichtem  Nieselregen und dichtem Nebel los. Da zu allem Unglück auch noch das GPS ausgefallen war hatte Stefan ein echtes Navigationsproblem, da man höchstens zwei Inseln im Voraus sehen konnte und wir außerhalb jeder Fahrrinne ruderten.
Nach zwei Stunden rudern, kam urplötzlich die Sonne heraus und von nun an ging es bei strahlenden Sonnenschein weiter. Am frühen Nachmittag erreichten wir auf einem riesigem, langgestreckten See wieder die Fahrrinne.
Kurz vor  Einbruch der Dunkelheit legten wir an einer Hüttensiedlung 10 km vor Savonranta an. Das Anlegemannöver wurde durch einige Felsen direkt vor einem schönen Sandstrand erschwert, die man erst im letzten Moment sah. Natürlich war  wieder mal niemand da, so daß wir am Waldrand bei einem der Häuser zelteten.
 

6. August, 16. Rudertag, Raikkun-Kanava
Am späten Vormittag erreichten wir Savonranta. Hier wurden unsere Boote im Hafen festgemacht  und nach einer Gedenkminute für Arno ging es zum Einkaufen.
Danach überquerten wir den Orivesi einen riesigen See fast völlig ohne Inseln. Glücklicherweise war es fast windstill, so daß wir über die offene Seefläche ohne  Probleme kamen. Am Südende dieses Sees beginnt der Raikkun-Kanal. Kanäle in Finnland hatten wir nun schon einige kennengelernt, dieser war aber doch etwas besonderes. Er erstreckt sich über einige Kilometer und ist zum größten Teil  künstlich. Allerdings ist er für Boote oberhalb von Ruderbooten nicht fahrbar. Unter etlichen Brücken mußten wir mit Ruder lang durch und einige nervöse Blicke ins Wasser wegen der Wassertiefe waren auch dabei.
Kurz nach Ende  des Kanals brach Stefan dann zum allgemeinen Erstaunen der Mannschaft die Etappe ab und ging an Land. Er hatte einen Kioski am Ufer gesehen und war der Meinung, daß es diesmal nicht völlig wild sein müßte.
An einem schönen  Sandstrand wurden dann wieder Zelte und Kocher aufgebaut und Kilian sorgte sofort wieder für ein Lagerfeuer.

7. August, 17. Rudertag, Kerimäki
Die eigentliche Kurzstrecke nach Kerimäki entwickelte sich zu einer längeren  Umrundung einer Insel, weil ein Steuermann im Führungsboot die Karte etwas falsch interpretiert hatte. Der stürmische Wind und einzelne Schauer machten die 15 km Umweg auch nicht gerade besser. Am frühen Nachmittag erreichten wir  dann endlich, bei inzwischen schönen Sonnenschein das Freibad von Kerimäki (2 Stege, 3 und 5 Meter Sprungturm, 2 Umkleidekabinen und eine Toilette).

8. August, 18. Rudertag, Punkaharju
Da es heute Vormittag überhaupt  nicht aufhören wollte zu regnen entschloßen wir uns zunächst zu einer Stadtbesichtigung. Direkt gegenüber von unserem Schwimmbad lag ein Hotel, daß zum Gedenken an die Winterkriege errichtet worden war. Dementsprechend war die  Ausstattung mit Schützengräben, Flaks, Kanonen und Panzern. Die pazifistische deutsche Schulerziehung war natürlich vergessen, als unsere Jugendlichen die Waffen sahen.
Etwas friedlich ging es danach in Kerimäki weiter mit der  Besichtigung der größten Holzkirche der Welt. Vom Glockenturm hatte man trotz des miesen Wetters eine gute Sicht auf die umliegenden Seen und Wälder.
Nachdem wir uns noch am Supermarkt mit den allernotwendigsten versorgt hatten  ging es zurück zu den Booten und bei einigermassen trockenem Wetter ging es auf die heutige Etappe.
Um abzukürzen und auch um allzu große Wasserflächen zu vermeiden schlichen wir uns wieder außerhalb jeder Fahrrinne, durch  einige abenteuerliche Durchfahrten nach Punkaharju.
Wir nahmen uns eine Hütte und verbrachten den Abend mit Skatspielen. Das örtliche Kunstzentrum lockte uns nicht gerade und für den Wasser-Fun-Park war es schon zu spät.

 9. August, 19. Rudertag, irgendwo in der Wildnis
Da heute morgen die Sonne schien holten wir den Wasser-Park nach. Einige Wasserrutschen, mit und ohne Reifen, Sprungkissen und einige “trockene” Vergnügungen beschäftigten uns  den Vormittag.
Als wir schließlich mit dem Boot aufbrachen trübte sich das Wetter zusehends ein und kurz nach dem losrudern erwischte uns der erste Starkregen. Der zusehende Südwind machte die Sache auch nicht gerade besser. In  der Geirangerfjord hatte Reyk dann einen totalen Aussetzer, was ihm verbale Prügel von Martina einbrachte, die daraufhin das Boot alleine gegen den Wind ruderte und derartig erbost war, daß sie Stefans Boot überholte und dieser  sich beschwerte sie solle nicht so hetzen.
Nach einigem Suchen hatten wir an einem “Hüttendorf” ein Übernachtungsplätzchen gefunden. Diesmal hatten wir sogar einen Unterstand mit Tisch und Bänken und einer Wasserleitung!  Allerdings war das Wetter auch wieder besser, wir genossen einen wunderbaren Sonnenuntergang.

10. August, 20. Rudertag, endliche eine offene Hüttensiedlung
Bei durchwachsenen Wetter ging es über einen großen See mit  einigen Inseln ostwärts. Der Wind wechselte mehrfach von Seite- auf Gegenwind und auf einer großen Wasserfläche sahen wir wieder schwarze Regenwolken auf uns zu kommen, aber wir konnten ihnen noch wegrudern. Erst kurz vor dem Ziel  meinte Kilian am Steuer plötzlich: “Ihr habt noch 10 Minuten das Regenzeug anzuziehen.”. Man sah die Regenwalze aus einigen Kilometern Entfernung auf uns zurollen. Nach 15 Minuten war der Spuk allerdings wieder vorbei und als wir  anlegten schien die Sonne.
Die heutige Hüttensiedlung war sogar besetzt und wir quartierten uns in einer großen Hütte (war schon eher ein richtiges Haus) ein.
Der eigentlich in der Nähe liegende Kioski war allerdings im  Umbau, so daß wir für Martinas morgigen Geburtstag nichts einkaufen konnten.
Daraufhin wurde aus einigen Packungen, nur mäßig zerbröselten Bahlsenkeksen und einem Glas Nutoka “kalter Hund” produziert. Die Kerzen wurden aus  Äpfeln geschnitzt nur der Docht aus Nüssen funktionierte nicht richtig, er wollte einfach nicht brennen.
Um Mitternacht wurde dann gefeiert, nur die Zwillinge verschliefen die Feier und waren einfach nicht wachzukriegen.

 11. August, 21. Rudertag, Martinas Geburtstag
Kilian und Stefan hatten sich freiwillig gemeldet das Geburtstagskind heute durch die Gegend zu rudern. Reyk war davon wenig begeistert, da er fürchtet mit Phillipp und Niklas  nicht hinterherzukommen.
Bei glücklicherweise fast völliger Windstille ging es, mit einigen Umwegen, da wir irgendwo einen Abzweig verpaßt hatten auf einem großen, langgestreckten See nach Süden.
Kilian und Stefan machten  sich teilweise einen Spaß daraus die “Geirangerfjord” einzelrudernd abzuhängen. Insgesamt überanstrengten sie sich trotz fehlender Steuerstrecke nicht gerade.
Am frühen Abend kamen wir an einem Biwakplatz vorbei (natürlich  wieder nicht in der Karte), an dem wir uns spontan entschlossen anzulegen. Eine Gruppe Finnen und ein deutsches Paar waren schon da (mit Kanus). Wir teilten mit ihnen unsere noch reichlich vorhandenen Biervorräte und gingen recht  spät schlafen.

12. August, 22. Rudertag, endlich wieder in Puumala
Heute morgen verdienten sich Phillip und Niklas den “Platin-Arno” mit allen Sonderauszeichnungen. Nicht nur daß beim morgendlichen Abwaschen ein Teller  “plötzlich” mitten auf dem See trieb und sie ein Boot benutzen mußten um ihn zurückzuholen, nein kurze Zeit später trieb plötzlich das Boot hundert Meter vom Ufer entfernt. Und obwohl sie direkt daneben abwuschen bemerkten sie dies  nicht. Martina mußte erst ins Wasser springen, hinschwimmen und das Boot zurückholen. Ihre Äußerungen zu den Zwillingen waren sehr undamenhaft.
Die heutige Ruderstrecke war nur kurz und gegen Mittag sahen wir von weitem die  Hochbrücke von Puumala. Die Runde war geschafft, 850 km in 22 Tagen.
Bevor wir zum Campingplatz weiterruderten legten wir zunächst im Stadtzentrum von Puumala an, fuhren mit dem Aufzug auf die Hochbrücke hinauf, um das  Seenpanorama noch einmal zu genießen, kauften noch einmal ein und gaben unsere Unmengen an Pfandflaschen ab.
Am Campingplatz besorgten wir uns zunächst zwei Hütten und machten uns dann daran die Boote auszupacken und aufzuladen.  Dabei wurden wir von einem deutsch-finnischen Ehepaar belästigt, die uns erklärten was man hier alles nicht dürfte und was wir alles falsch gemacht hätten -ich will wieder in die Wildnis!!!!
Der Versuch unsere 22 Tage umsonst  mitgeschleppten Bierdosen zu verkaufen scheiterte an zu vielen Deutschen auf dem Campingplatz.

13. August, 1. Tag Rückreise, Helsinki und auf der Fähre
Die 300 km Rückfahrt nach Helsinki zog sich bei miesem, sehr  abwechslungsreichem Wetter länger hin als erwartet und die Parkplatzsuche in Helsinki mit langem Bootshänger kostete uns auch noch einige Zeit und Nerven.
Phillipp zeigte uns nun die Sehenswürdigkeiten von Helsinki: orthodoxe  Kirche, Senatsplatz, Dom und Felsenkirche. Die Besichtigung der Markthalle zum Schluß geriet allerdings ein wenig kurz, da wir keine Zeit mehr hatten.
Als wir zurück zum Fähranleger kamen hatten sie schon angefangen zu verladen.
Um 18 Uhr stürmten wir das Buffet auf der Fähre. Die Leuten an den Nachbartischen blickten bisweilen etwas zweifelnd auf unseren Tisch, was und in welchen Mengen hier verzehrt wurde. Reyk 2kg-Portion “Mousse ou Chocolat” war ja  noch genauso normal, wie Stefans + Kilians Brote mit je 200g Kaviar. Eine Sensation war eher als Reyk dann sogar Obst aß.
Im Laufe des Abends besuchten wir Disco, Nachtclub u.ä. Niklas und Phillipp zog es recht bald in die  Kabine. Bei zunehmenden Seegang wurde Phillipp dann leider schlecht und er wurde an die frische Luft geschickt. Dort bekam er dann als einziger die Landung eines Rettungshubschraubers uf dem Sonnendeck mit, der einen Passagier  abholte (die Finnen und er billige Alkohol).

14. August, 2. Tag Rückreise, quer durch Schweden
Am Morgen fuhr die Fähre durch die Schären nach Stockholm ein. Ein Anblick den man nicht verpassen sollte, es ist die  schönste Fährpassage die es gibt!
Gegen 10 Uhr kamen wir von der Fähre runter und nach einigem Chaos im Stockholmer Berufsverkehr ging es nach Süden.
Nach zwei Zwischenstops auf Rastplätzen erreichten wir am Abend Trelleborg.  Nach einigem Suchen fanden wir auch wieder das Haus von unserer Zimmerwirtin Frau Pohl (keine Ahnung wie sie richtig heißt. siehe Reinhard Mey).
Die Hauptsehenswürdigkeiten von Trelleburg sind: eine alte Wikingerburg und ein  Süßigkeitenladen im Stadtzentrum. Beide wurden ausgiebig besichtigt.

15. August, 3. Tag Rückreise, zurück in Berlin
Die fünf Stunden Fährüberfahrt nach Rostock begann mit einem ausgiebigen Frühstück auf dem Schiff und  endete danach mit grenzenloser Langeweile. Dieser Schiffsneubau der Scandlines ist so ziemlich das ödeste Schiff was wir jemals erlebt haben. Es gibt außer ein paar Glücksspielautmaten, einem Shop (jeder finnische Kioski hat ein  interessanteres und billigeres Angebot) und einem Kino (natürlich kaputt) überhaupt nichts um sich zu beschäftigten. Der Shop macht natürlich eine Stunde Mittagspause! Die Servicewüste Deutschland hat uns wieder!
Am frühen Abend erreichten wir nach 29 Tagen wieder Berlin.

 

martina_kilian hütte Saimaa
Puumala Brücke Ruderboot
Blick von der Brücke auf die Ruderboote Saimaa Puumala
auf der Brück von Puumala