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Bootskunde

Sportgerechte Ruderboote werden grundsätzlich in zwei Arten unterteilt:

Das Rennboot findet ausschließlich Verwendung im Trainingsbetrieb und dem Wettkampf, weshalb es leicht und schmal gebaut ist.

Das Gigboot dient in erster Linie für längere Fahrten und auch stärkeren Wellengang. Das Wort „Gig“ stammt aus dem englischen Sprachgebrauch und bezeichnete ursprünglich ein leichtes Ruderboot. Gigboote haben eine  Aussenkiel, Rennboote einen Innenkiel.

Die Bootsgattung gibt uns Auskunft über die Besetzung (Platzzahl und Nennung des Steuermannes) und ob es sich um ein Skullboot oder Riemenboot handelt.

Zu dem Unterschied zwischen beiden Fortbewegungsarten werden wir später noch einmal zurückkehren.

Ein Beispiel der Bezeichnung wäre "Doppel-Zweier mit Steuermann", was einen Skullzweier mit Steuermann bezeichnen würde. Entsprechend hängt man die Vorsilbe Gig- oder Renn- an die Bootsbezeichnung.

Rennboote unterscheiden sich von Gigbooten wie folgt: das Rennboot an sich verfügt über keinen Außenkiel, besitzt ein abgesetztes Dollbord und einen geringen Kielsprung.

Ein Gigboot dagegen hat ein Außenkiel und ein durchlaufendes Dollbord.

Beide Bootsklassen unterliegen vom DRV genauen Vorschriften über Abmessungen und Gewicht. Vor allem bei den Rennboten ist dies von großer Wichtigkeit.

Für uns von Interesse sind jedoch vor allem die Gigboote, die in A-, B-, C-, D-und E-Boote eingeteilt werden. Die Werte sind in der folgenden Tabelle dargestellt:

Zweier mit Steuermann

Länge

Breite

Gewicht

A-Boot

8,00 - 8,50 m

1 m

80-90kg

B-Boot

8,00 - 8,50 m

0,78 m

70-80 kg

C-Boot

8,50 m

0,78 m

60 kg

D-Boot

8,00 - 8,50 m

0,90 m

70 kg

E-Boot

8,00 - 8,60 m

0,90 m

70 kg

Vierer mit Steuermann

Länge

Breite

Gewicht

A-Boot

10 - 11 m

1 m

110 - 120 kg

B-Boot

10 - 11 m

0,78 m

100 kg

C-Boot

11 m

0,78 m

80 kg

D-Boot

10,50 m

1,05 m

100 kg

E-Boot

11 m

0,90 m

85 kg

Weiterhin existieren Formen außerhalb dieser Norm:

-See-Gigs/ Innenrigger: extra breite Gigboote für besonders welliges Wasser,

- Barken und Kirchboote: breite Ruderboote mit 8 bis 14 Ruderplätzen, bei denen jeweils 2 Personen nebeneinander sitzen,

- Fun-Boote: sehr stabile, relativ kurze Boote aus Polyäthylen, die Kollisionen und Kenterungen ohne Schaden überstehen und meist zur Ausbildung genutzt werden.

-S-Class/ Renngigs: sehr leicht und hydrodynamisch gebaute Boote, die vor allem für Gigrennen, aber auch für den Trainingsbetrieb geeignet sind.

 

Wie an der obigen Tabelle zu bemerken ist, ähneln sich A- und D- beziehungsweise B- und C-Boote in ihren Maßen. Der einzige Unterschied zwischen diesen Bootsklassen ist ihre Bauweise. A- und B-Boote bestehen aus Holz in geklinkerter Form, während ein C-Boot aus Kunststoff oder Sperrholz besteht und ein D-Boot ebenso wie ein E-Boot immer aus Kunststoff gebaut ist. Diese unterschiedliche Bauweise beeinflusst auch maßgeblich das Gewicht und die Fahrbarkeit der Boote.

 

Zum Unterschied von Skull- und Riemen-Booten:

In einem Skullboot besitzt jeder Ruderer zwei Ruder, die man als Skulls bezeichnet.

Jeder Ruderer kann alleine das Boot manövrieren, es zum Beispiel wenden.

Dagegen ein Riemenboot, indem jeder Ruderer ein Ruder in Händen hält. Dieses Ruder nennt man Riemen. Um vorwärts zu kommen benötigt jeder Ruderer ein Gegenpart, jeweils Backbord oder Steuerbord. Logischerweise benötigt er diesen Gegenpart auch zum manövrieren.

Natürlich folgt aus den Unterschieden, dass Einer immer Skullboote sind.

Die Platzbenennung im Ruderboot erfolgt vom Bug aus, so dass die Person, die am nächsten am Steuermann sitzt, im Zweier die Nummer zwei erhält, im Vierer dagegen die Nummer vier.